Im Winter 2011 dachte ich mir, ich könnte mal versuchen, wie hoch ich es aus eigener Kraft schaffe.
Als Ziel hatte ich mir den Mustagh Ata eingebildet der im Westen China’s in der Provinz Xinjiang 7509m erreicht und als technisch leichter Skitourenberg gilt. „Leicht“ ist in diesem Fall aber relativ…
Als „Veranstalter“ fiel meine Wahl auf die kleine Bergschule von Karl Hegele in Kolbermoor, bei ihm wurde vieles in Eigenverantwortung gemacht, also ohne Sherpas, nur einzelne Transporte wurden von Einheimischen erledigt, Zeltaufbau und die meiste Tragerei von uns selbst.
Anfang Juni ging es von München über Moskau nach Bishkek, der Hauptstadt Kirgistans, von wo es in 2 weiteren Tagen vorbei am wunderschönen Issikul-See über die Grenze nach China nach Kashgar, einer alten Handelsstadt an der Seidenstraße ging.
An der Grenze wurden wir in die Obhut einer chinesischen Agentur übergeben, die die Organisation am Basislager und und den Papierkram (Permit) erledigt.
Von einer Jurtensiedlung an der Straße nach Pakistan (Verlängerung des Karakorum-Highways) geht es zu Fuß zum Basislager auf ca 4500m, wobei das Gepäck von Kamelen getragen wird.
Im Basislager, wo außer uns zu diesem Zeitpunkt nur 2 andere Gruppen anwesend waren, suchten wir uns als erstes schöne Zeltplätze und machten uns mit den Örtlichkeiten vertraut.
Am nächsten Tag beginnt die Akklimatisation, in dem man mal 300Hm den Berg hochsteigt und wieder retour, am nächsten Tag wird dann das Lager I auf ca 5500 m aufgebaut, das an der Schneegrenze liegt.
Übernachtet wird hier aber erst die nächsten Tage, und es geht bald weiter zum Lager II auf ca 6200m. Hier verbrachten wir auch gleich eine Nacht, wobei es mich fast „zerlegt“ hätte:
Die ganze Nacht war eine Aneinanderreihung von Erstickungsgefühlen immer kurz vor dem Einschlafen. Somit war an erholsamen Schlaf nicht zu denken.
Ein weiter hoch wäre wohl nicht die beste Idee gewesen und ich war froh mich einer anderen Gruppe auf dem Weg nach unten anschließen zu können, auch weil in der Nacht einiges an Neuschnee die Gletscherspalten verdeckt hatte.
Somit ging es an eine schöne Pulverabfahrt, die aber in dieser Höhe unglaublich anstrengend ist, aber mit jeden Meter tiefer leichter geht.
Die Kollegen gingen noch weiter hoch zu Lager III, mussten aber einen Gipfelversuch wegen Schlechtwetter abbrechen.
Nach 2 Wochen im Basislager sahen wir keine Möglichkeit mehr auf einen weiteren Gipfelversuch und brachen unsere Zelte ab und fuhren nach Kashgar um diese hochinteressante Stadt ausführlicher zu begutachten.
Wir hatten das Glück, das am nächsten Tag Basar und Viehmarkt waren, hier konnte man nur staunen und sich wundern.
Schließlich ging es wieder zurück nach Bishkeck, wo wir den letzten Abend in einem herrlichen Biergarten mit Brauerei (!!!) ausklingen ließen.
Fazit: auch ohne Gipfel eine herrliche Reise mit unvergesslichen Eindrücken an der Seidenstraße.