Versuch Elbrus Nordseite mit Ski im April 2013

Im April 2013 habe ich versucht den Elbrus mit Ski von der Nordseite zu besteigen, und mich dafür bei Hauser Exkursionen angemeldet.

Am 18. April muss ich dafür erstmal mit dem Zug nach Frankfurt zum Flughafen. Da der Flug um 7:45 startet, ich die Reservierung für den Nachtzug aber verpennt habe, heisst es für mich, um halb eins aus dem Zug und versuchen, am Flughafen einen einigermassen bequemen Schlafplatz zu finden.

Als Ausgleich dürfen wir dann beim Umsteigen in Wien gleich mal eine Laufrunde einlegen um den Weiterflug nach Krasnodar noch zu erwischen.

Nach Ankunft am Flughafen geht es gleich weiter ca 400Km nach Pyatigorsk um im Hotel Intourist ein paar Stunden zu schlafen und das Gepäck so umzupacken, dass alles Nötige mit dem Rucksack zu tragen ist. Weiter geht es nun mit etwas mehr geländegängigen Fahrzeugen so nah wie möglich ans Basislager auf 2580m, was einen Fussmarsch mit Sack und Pack von gut 1,5 Std bedeutet, dies alles noch bei halbwegs gutem Wetter.

Nachdem wir uns in den Schlafbaracken häuslich eingerichtet haben, starten wir am nächsten Morgen zu einer Akklimatisationstour Richtung Hochlager und deponieren auf ca 3500m einen Teil unserer Ausrüstung und fahren, nun schon bei eingeschränkter Sicht über die Mushroom-Felsen wieder zum Basislager ab.

am nächsten Morgen starten wir zum Hochlager, der sog. Uncle Nick Hut, auf knapp 3800m. Dies sind mehrere Baraken, darunter auch eine wissenschaftliche Station, wir sind in einer Schlafbaracke untergebracht, ein paar Meter weiter eine Küche mit Platz für 6-7 Leuten zum Essen, was bedeutet, dass wir in 2 Schichten essen. Nachdem für eine Stunde mal die Sonne raus kommt, können wir den Berg mit unserer geplanten Aufstiegsroute begutachten und auch noch kurz die Innenschuhe zum Trocknen rauslegen. Die Route sieht gut aus, kaum Eis aber die Windfahnen am Gipfel zeugen schon vom Wind, der um die 2 Gipfel weht.

Der Wind, am nächsten Tag zu ausgewachsenen Sturmböen vestärkt, verhindert dann auch jeden weiteren Versuch einer Akklimatisationstour, von einem Gipfelversuch gar nicht zu träumen.

Am nächsten Tag beschliessen wir, uns ins Basislager zurück zu ziehen und auf besseres Wetter (wie vorhergesagt) zu warten. Dabei werden wir wiederum enttäuscht, da nun ein Tag komplett mit Schneefall (und wohl Sturm in den höheren Lagen) folgt.

Am vorletzten Tag am Berg zeigt sich morgens die Sonne, wir starten nochmal zum Hochlager, doch nach kurzer Zeit schlägt das Wetter wieder um und wir ergreifen die Flucht nach unten ins Basislager.

Nun heisst es Abmarsch, da der Rückflug wartet und das Visum abläuft. Wie zum Hohn wird in der Nacht vor dem Abmarsch das Wetter wieder schön…

Nach dem Rückmarsch zum Treffpunkt mit den Autos gibt es nochmal lange Gesichter, als wir erfahren, dass die Autos feststecken und wir noch ein paar Stunden marschieren müssen. Wir werden aber teilweise entschädigt durch eine Abschnitt der Wanderung durch eine wunderschöne Schlucht. Dies ist jedoch schnell wieder vergessen, nach den letzten 1,5 Stunden auf schlammiger Piste nochmal 450 Hm hoch zu den Autos.

Nach ein paar Stunden Autofahrt zurück nach Pyatigorsk gibt es endlich wieder eine Dusche und abends wunderbares Essen mit Bier und Wodka, bevor es am nächsten Morgen zurück nach Krasnodar zum Flughafen geht. Zu guter letzt noch eine satte Verspätung, was uns zu einem erneuten Sprint durch den Wiener Flughafen zwingt.

Dass dann in München das Gepäck nicht angekommen ist, war dann nur noch eine kleine Randnotiz.

Fazit:

Verdammtes Wetterpech aber die Leute haben gute Miene zum bösen Spiel gemacht und es wurde viel Bödsinn erzählt und viel gelacht.